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 in der Grotte
in der Grotte.

Reisebericht 19
VON NEAPEL bis MONTE ARGENTARIO

Am 6.8.2002 verlassen wir Neapel und haben 2 Stunden später die dicht besiedelte Stadt hinter uns. An der nun wieder felsigen Küste steht ein einsames Haus. Als wir nahe daran vorbeipaddeln, um es zu bewundern, schiesst ein Schnellboot von der Küstenwache aus einer kleinen Bucht heraus auf uns zu. Sie kontrollieren uns und weisen uns an, nicht näher an das Haus zu paddeln, denn es gehört dem Präsidenten der Region Campania.

Am Nachmittag entdecken wir eine riesige Grotte in den Sandsteinfelsen; sie ist so groß, dass ein Haus darin Platz hat.

Paddeln durch den Haven von Bagnoli Coroglio und stellen dann die Segel auf, um eine grosse Bucht zu kreuzen. Halten direkt auf das Capo Miseno zu. Etwa 4 km vor dem Cap dreht wie so oft der Wind und kommt voll von vorne, wir lassen uns abfallen, es bleibt uns nichts anderes übrig.
An Land stellen wir unser Zelt in einer kleinen von Felsen umgebenen Bucht auf, die nur über das Meer zu erreichen ist.
Tags darauf bringt uns ein junger Italiener, mit dem wir am Abend gesprochen haben, zwei Plastiktüten voll Essen, er hat den Kühlschrank seiner Freundin dafür geplündert.

8.8.2002
Behandeln einen Italiener, der von seinem Boot aus in ein rostiges schmales Eisen am Grund des Meeres, gesprungen ist. Quer über seine Fusssohle klafft ein 8 cm langer und sehr tiefer Schnitt. So kommt unser Medizinsack wieder mal voll zum Einsatz – sprich Desinfektionsmittel, Mullbinden und Klammerpflaster.


 mit Imma
mit Imma.

Am 18.8.2002 kommen wir an der schönen Stadt Gaeta vorbei und Legen dahinter in einer tollen Bucht an. Lernen dort Imma und Enrico kennen, die für 2 Monate das Haus auf den Klippen oben gemietet haben. (Preis für 2 Sommermonate 5.000 Euro!!!!) Sie nehmen uns mit offenen Armen auf und wir erfahren eine große Gastfreundschaft von ihnen. Dort bekommen wir Besuch von 4 Freunden aus Deutschland; es gibt viel zu berichten und erzählen. Schade dass Günter, Jürgen, Thomas und Hartmut nach 2 Tagen schon wieder nach Hause fahren!


 Entendame Enza mit im Boot
Entendame Enza mit im Boot.

So packen auch wir wieder unsere Boote und vorbei geht es an ewig langen Sandstränden wo wir am 3.9.2002 Ostia Rom erreichen.
Der Tag, an dem wir in Rom ankommen, war ein Spitzentag für uns mit 53 km in 11 Stunden!!

Nach stressigen Tagen der Organisation haben wir ein erfolgreiches Pressemeeting am 10.9.2002 in Porto di Roma.
Besonders freute uns, dass die 2 Ärzte, Dr. Haas und Dr. Fröhlich, die Rainer 7 Monate zuvor in Rom operierten, kamen. Sowie ein Abgesandter der Deutschen Botschaft!
Natürlich hatten wir auch einige Tage Zeit uns Rom anzusehen.

Nach Rom ist die Küste ziehmlich eintönig, sie verändert sich erst wieder bei Monte Argentario eine ins Meer ausgelagerte Felsenküste. Tage vorher an den langen Sandstränden ging uns das Wasser aus und weit und breit kein Dorf oder Haus in Sicht. Das stürmische Meer hielt uns fest, waren heilfroh als in der zweiten Nacht ein Unwetter aufzog und es aus Kübeln goss.
Am nächsten Morgen schöpften wir über 40 Liter aus unserer mit der Zeltplane gebauten Wasserauffanganlage in die Wassersäcke. Regenwasser schmeckt zwar fad, doch das stört uns nicht, wir sind froh wieder Wasser zu haben